3 Glaubenssätze, die Erwachsene davon abhalten mit ihren Kindern beim Essen ins Vertrauen zu kommen

Kinder müssen lernen, was gesund und ungesund ist.

Nein: Kinder müssen vor allem lernen, was ihnen, in welchen Mengen gut bekommt und was nicht. Das lernen sie nur durch eigene Erfahrungen. Dazu müssen sie die Möglichkeit haben aus einem vielfältigen Angebot an möglichst naturbelassenen Lebensmitteln zu wählen. Ohne dass Gemüse als gesund angepriesen und Süßigkeiten als ungesund verteufelt werden. Dann entwickeln sie langfristig ein gesundes Essverhalten.

 

Kinder müssen wenigstens einmal probieren bevor sie sagen können, dass sie das Essen nicht mögen.

Nein: Ich vertrete ganz klar die Meinung, dass kein Kind etwas in den Mund nehmen muss, was es nicht möchte. Egal, ob ein "harmloser" Brokkoli oder eine Weinbergschnecke. Probieren sollte immer auf Freiwilligkeit beruhen. Kinder sind von Natur aus neugierig. Und über kurz oder lang siegt diese Neugierde. Wenn auch erst Jahre später. Da braucht es die Geduld und das Vertrauen der Erwachsenen. Eltern oder Betreuungspersonen sollten lieber herauszufinden, wie das Essen auf das Kind wirkt, was ihm daran gefällt und erzählen, wie sie selbst den Geschmack wahrnehmen. Anstatt mit dem "liebevollen" Zwang "Du musst das nicht essen, aber wenigstens probieren." ihren Willen durchzusetzen. Denn etwas anderes ist das nicht.

 

Kinder werden von Zucker "aufgedreht".

Nicht unbedingt: Es gibt Kinder, die vertragen viel Zucker, ohne dass man es ihnen anmerkt. Und es gibt Kinder, die drehen tatsächlich nach einer bestimmten Menge an Zucker auf. Aber Vorsicht! Auch da darf man achtsam sein, ob es wirklich (nur) der Zucker ist. Denn der wird manchmal vorschnell verantwortlich gemacht, weil es einfacher ist zu sagen "Der Zucker ist schuld!" als nach dem tatsächlichen Bedürfnis zu schauen. Wie Müdigkeit, unbefriedigter Bewegungsdrang, die Suche nach Aufmerksamkeit,...