Essen ist mehr als die Speisen auf unseren Tellern


Essen ist gemeinsame Zeit

Zeit, die wir mit unserem Partner, unseren Kindern, unserer Familie oder unseren Freunden verbringen. Zeit für Gespräche. Zeit zum Lachen. Zeit für Genuss.

Essen drückt Wertschätzung aus

Mit einer Ernährung, die unserem Körper guttut, zu unserem Wohlbefinden beiträgt und Freude bereitet, sagen wir unserem Körper: Du bist wertvoll, ich sorge für dich!

Essen schafft Kindheitserinnerungen

Schöne Erinnerungen entstehen dort, wo Kinder selbstbestimmte gute Erfahrungen machen dürfen.  Was ist deine schönste Kindheits-erinnerung ans Essen?


Meine Geschichte

Als Kind durfte ich intuitiv essen. Ich freute mich genauso auf das täglich frisch gekochte Mittagessen meiner Mutter, wie auf das Eis oder das Zuckerbrot bei meiner Oma. Ich liebte Süßigkeiten genauso wie mein Pausenfrühstück aus Vollkornbrötchen und Rohkost. Ich musste nicht probieren und auch nicht den Teller leer essen. Den Nachtisch lehnte ich ab, wenn ich satt war. Wäre ich nicht regelmäßig auf mein Gewicht angesprochen worden, wäre dies für mich kein Thema gewesen. Schließlich fühlte ich mich pudelwohl und richtig in meinem Körper. "Du musst mal mehr essen, damit du was wirst." Ja, tatsächlich bin ich schon immer untergewichtig. Auf mein Gewicht angesprochen zu werden, ganz gleich, ob aus vermeintlicher Sorge oder Neid, empfand ich immer als unangenehm und überflüssig. Zum Glück änderte dies aber nichts an meinem Essverhalten. Ich aß einfach so weiter, wie es sich für mich offenbar richtig angefühlt hat.

Und es kam der Tag als der Kopf übernahm

Die Veränderung kam als unser erstes Kind auf der Welt war. Da begann das Thema gesund essen plötzlich Raum in meinem Kopf einzunehmen und das intuitive Essen zu dominieren. Schließlich hatte ich in meinem Studium mal gelernt, dass es fünf Portionen Obst und Gemüse schon sein sollten. Möglichst das Vollkornmehl zu bevorzugen sei und es mehr als eine Portion Süßigkeiten am Tag aber nicht sein sollte. Der Kuchen, den ich so liebe mit eingerechnet. Ich liebe auch frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und vieles mehr. Aber ich esse einfach auch wahnsinnig gerne Süßes. Darauf verzichtete ich seitdem aber oft. Denn ich wollte uns als Familie ja so gesund wie möglich ernähren. Und vor allem nicht: dass mein Kind zu viel Süßkram isst. In der Stillzeit mit unserem zweiten Genussmenschlein, fühlte ich mich von diesen Ernährungsregeln ziemlich unter Druck gesetzt. Ich versuchte immer die empfohlenen Nährstoffe und Kalorien über die "richtigen", also "gesunden" Nahrungsmittel, zu erreichen. Das gelang mir aber im fordernden Alltag mit zwei kleinen Kindern nicht.

Was dann passiert ist

Mit dem Größerwerden meiner Kinder, habe ich immer mehr gespürt: das stetige Bemühen, die allgemeingültigen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung einzuhalten, verursacht Stress und einen unentspannten Umgang mit dem Essen. Denn: gesund und genussvoll essen gelingt in der Regel nicht mit dem Kopf und auch nicht mit einer Ernährungspyramide. Vor allem nicht bei Kindern. Dies täglich zu erleben, hat in mir ein Gefühl sehr laut werden lassen: gesunde Ernährung muss anders gehen. Die Bestätigung habe ich im Grunde in meiner Kindheit gefunden. Ich erlebte als Kind einen unbeschwerten Umgang mit dem Essen. Woraus letztlich meine Liebe für genussvolles Essen erwachsen ist. Meine Leidenschaft für frische Zutaten und Selbstgemachtes, meine Überzeugung für die ökologische Landwirtschaft und sicherlich auch meine Begeisterung für die Ernährungswissenschaft.

Heute weiß ich

Gesund essen gelingt, wenn wir dem Körper mehr Gehör und Vertrauen schenken, als der Vielzahl an gut gemeinten Ernährungsratschlägen. Wenn wir uns und unseren Kindern eine bunte Vielfalt an Lebensmitteln anbieten. Wenn wir achtsamer dafür werden, ob jeder Hunger wirklich Hunger ist. Und hinterfragen, ob ein Wunsch nach Süßigkeiten nicht auch mit ein paar Minuten gemeinsamer Zeit beantwortet werden kann. Wenn wir Glaubenssätze ablegen, die sich im Laufe unseres Lebens in unserem Kopf verfestigt haben. Und wenn das Essen so zu dem wird, was es sein soll: gemeinsamer Genuss und körperliches Wohlgefühl.

Was ich außer leckerem Essen sonst noch liebe

Mit meiner Familie draußen in der Natur zu sein. Dort all die Kostbarkeiten zu entdecken, die jede Jahreszeit für uns bereithält. Die ersten Gänseblümchen, die Störche in ihrem Nest, der Herbstwald mit seinen bunten Blättern oder der erste Raureif des Winters. All das fasziniert mich jedes Jahr aufs Neue. Außerdem liebe ich Kinderbücher, echte Briefe und Blumen auf dem Esstisch. Und ich freue mich jeden Tag über eine paar ruhige Minuten mit einer Tasse Tee oder Kaffee. 


"Genussvolle Ernährung ist, wenn nicht nur der Kopf das Essen gesund findet,

sondern auch der Bauch und das Herz zustimmen."

Christine Mees


Meine Ausbildung


  • Studium der Oecotrophologie (Ernährungs- und Haushaltswissenschaften mit Schwerpunkt Ernährung, Universität Bonn
  • Weiterbildung zur diplomierten Fachberaterin für Säuglings- und Kinderernährung UGB
  • Zertifizierung zur Qualifizierten Diät- und Ernährungsberaterin VFED

  • Weiterbildung zum zertifizierten Kinder- Jugend- und Familiencoach

Mitgliedschaften


  • VDOE Berufsverband Oecotrophologie e.V.
  • UGB Verband für unabhängige Gesundheitsberatung e.V.
  • VFED Verband für Ernährung und Diätetik e.V.

Headerbild: Agata Freytag - Flamingo FOTO